(AURT/SH). In Sandförde fand der zweite Teil unserer Feuerwehrgespräche statt. Es war ein Tag voller Erinnerungen, Begegnungen und neuer Perspektiven. Gemeinsam mit der Jugendfeuerwehr Belling machten wir uns daran, die Geschichte der ehemaligen Sandförder Feuerwehr aufzuarbeiten und gleichzeitig zu zeigen, wie lebendig Feuerwehrarbeit heute und in Zukunft sein kann. Die Feuerwehr war über Generationen hinweg ein fester Bestandteil des Dorflebens. Sie prägte den Alltag, brachte Menschen zusammen und stand in Notlagen bereit. Die ehemalige Sandförder Feuerwehr inzwischen aufgelöst ist, macht es umso wichtiger, ihre Geschichte zu bewahren und weiterzugeben.
Chroniken und Stimmen aus der Vergangenheit
Viele Wochen intensiver Vorbereitung lagen hinter uns. Alte Chroniken wurden durchgesehen, handgeschriebene Texte entziffert und ins Hochdeutsche übertragen. Stück für Stück fügte sich ein Bild zusammen, das von der Gründung über die ersten Einsätze bis hin zur Auflösung reicht. Besonders wertvoll war es, die Geschichten in den Stimmen der Menschen selbst zu hören. Auf unserer Internetseite www.sandfoerderschlauchturm.de sind diese Gespräche nun abrufbar, sodass Interessierte jederzeit eintauchen können – in Erinnerungen, Anekdoten und Zeugnisse einer Zeit, die unser Dorf geprägt hat.
Technik damals und heute
Ein besonderes Erlebnis war der Vergleich zwischen alter Feuerwehrtechnik und der
modernen Ausstattung von heute. Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, ein aktuelles Feuerwehrauto aus nächster Nähe zu betrachten. Am Modell des Sandförder Schlauchturms mit Gerätehaus wurde zudem eindrucksvoll gezeigt, wie die Arbeit früher aussah. Damals mussten die Schläuche nach dem Einsatz mühsam zum Trocknen aufgehängt werden, ein Vorgang, der heute maschinell und viel effizienter geschieht. Dieser direkte Vergleich machte deutlich, wie sehr sich die Aufgaben und die Arbeitsweise der Feuerwehr im Laufe der Zeit verändert haben.
Wer noch tiefer eintauchen möchte, dem sei ein Besuch im Feuerwehrmuseum Pasewalk empfohlen. Dort können zahlreiche Originalstücke bestaunt werden, darunter auch die über 100 Jahre alte Pickelhaube der ehemaligen Sandförder Feuerwehr. Diese historische Rarität steht stellvertretend für das Engagement früherer Generationen. Direkt neben der Pickelhaube befindet sich ein QR-Code, über den die Geschichte der ehemaligen Sandförder Feuerwehr und der Jugendfeuerwehr Belling digital abrufbar ist.
Die Jugend im Mittelpunkt
Die Feuerwehrgespräche waren nicht nur Rückblick, sondern auch ein Blick nach vorne. In vielen Gesprächen wurde deutlich, dass unsere Kinder und Jugendlichen ein großes Interesse an der Feuerwehr haben. Einige sind bereits aktiv in einer Jugendfeuerwehr, andere haben sich ganz frisch angemeldet. Diese Begeisterung macht Mut und gibt Zuversicht, dass die Tradition der Feuerwehr auch in kommenden Generationen lebendig bleibt. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle der Jugendfeuerwehr Belling. Ohne ihre Unterstützung, ihre Ideen und ihre aktive Beteiligung wären die Feuerwehrgespräche in dieser Form nicht möglich gewesen. Diese Zusammenarbeit hat gezeigt, wie eng Vergangenheit und Zukunft miteinander verbunden sind. Neben den Gesprächen spielte auch das gesellige Miteinander eine große Rolle. Viele Gäste ließen sich von dem Duft frisch gebackener Waffeln anlocken, die durch die Unterstützung der Firma Cloer möglich gemacht wurden. Die süße Stärkung sorgte für gute Stimmung und viele fröhliche Gesichter. Ebenso trug das von den Stadtwerken Pasewalk bereitgestellte Glücksrad dazu bei, dass Kinder und Erwachsene gleichermaßen Freude hatten.
Ein besonderer Hingucker war die kleine Kräuterlikörflasche „Brandlöscher“, die eigens für diesen Anlass von der Ahlrich Likörmanufaktur Brüssow für den sandfoerderschlauchturm e. V. abgefüllt wurde. Auch die Sandförder Postkarten und die letzten Tassenbestände fanden dankbare Abnehmer und wurden so zu Erinnerungsstücken, die unsere Gäste mit nach Hause nahmen.
Geschichte sichtbar machen
Zum Projekt gehört es, die Geschichte der Feuerwehr auch dauerhaft sichtbar und hörbar zu machen. In Sandförde und in Belling werden deshalb Informationsstelen mit QR-Codes errichtet. Wer den Code scannt, kann die Feuerwehrgespräche und weitere Hintergründe direkt vor Ort abrufen. Die Aufstellung und die feierliche Einweihung der Stelen erfolgen zu einem späteren Zeitpunkt, den wir rechtzeitig über unsere Internetseite und unseren Instagram-Kanal bekanntgeben werden. Ein besonderer Dank geht an die VR Bank Uecker-Randow, die dieses Vorhaben durch ihre Unterstützung erst möglich macht.
Feuerwehr – mehr als Einsätze
Die Feuerwehr ist weit mehr als Technik und Pflicht. Sie ist ein Stück unserer Kultur, sie steht für Verantwortung, Zusammenhalt und den Willen, füreinander da zu sein. Mit den Feuerwehrgesprächen ist es uns gelungen, die Vergangenheit zu bewahren, die Gegenwart zu zeigen und die Zukunft zu stärken. Es war ein Tag voller Begegnungen, Erinnerungen und Hoffnung. Deutlich wurde, dass die ehemalige Sandförder Feuerwehr zwar nicht mehr aktiv im Einsatz steht, ihr Geist und ihre Bedeutung jedoch lebendig bleiben. Die Geschichten, die Geräte, die Erinnerungen und nicht zuletzt die Begeisterung der jungen Generation tragen dieses Erbe weiter. Besonders die Jugendfeuerwehr Belling hat dabei gezeigt, wie sehr Vergangenheit und Zukunft miteinander verbunden sind. Durch ihr Engagement lebt die Tradition fort, und sie sorgt dafür, dass die Werte von Gemeinschaft, Mut und Hilfsbereitschaft nicht verloren gehen.
So ist die ehemalige Sandförder Feuerwehr nicht nur ein Kapitel unserer Geschichte, sondern auch ein bleibendes Symbol für Zusammenhalt und Verantwortung. Sie lebt fort – in unseren Herzen, in den Stimmen der Menschen, in den Begegnungen der Feuerwehrgespräche und im Einsatzwillen der Jugend, die dieses Erbe mit Stolz in die Zukunft trägt.
Ein herzlicher Dank gilt allen, die zu diesem Tag beigetragen haben – unseren Sponsoren, Unterstützern und Helfern, ob genannt oder ungenannt. Ohne euch wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen.




